Bild 1
Reduzierte Heizspannung für Röhren
Der oft gelesene Satz, dass Röhren nur dann richtig verstärken, wenn sie
„ordentlich glühen“ ist so blödsinnig wie wohl die Verfasser solcher Aussagen.
Das Heizen der Röhren wird benötigt, um überhaupt eine Elektronenemission
zu ermöglichen (bis auf wenige Ausnahmen : Nixies, Photovervielfacher).
Bild 1 zeigt zwei Spannungsverstärkerschaltungen mit der P88CC (Tesla), welche
nominal mit 7 Volt beheizt wird. Auf Grund der niedrigen Anodenspannung
von hier knapp 100 Volt und der niedrigen Strombelastung
wird die Röhre nie die möglichen 10 .. 12 mA Anodenstrom erreichen (müssen),
d.h., dass damit auch eine erheblich niedrigere Elektronenemission
einhergeht. Hierzu reicht dann auch eine Heizspannung von 5,2 Volt … 5,6 Volt völlig aus,
um die Röhre einwandfrei arbeiten zu lassen.
Es ist also immer sinnvoll, zu prüfen, ob die Röhren mit max. Anodenstrom arbeiten,
oder – wenn nicht, die Heizspannung zu reduzieren.
Als grober Ansatz kann hier eine Heizspannung von 80% der Nominalspannung
angenommen werden, wenn der Anodenstrom weniger als 50% des max. Anodenstromes
beträgt – die Lebensdauer der Röhre wird’s danken.
(Markus Huwert)